Die Erklärung von Stellantis-Chairman John Elkann und seiner Frau Lavinia Borromeo
„Wir haben nun die längste Etappe dieser 1000 Miglia hinter uns und sind überall mit unglaublicher Herzlichkeit empfangen worden. Und heute möchten wir besonders die Arbeit des Support-Teams der Heritage-Abteilung hervorheben: Das Kupplungsgestänge unseres Alfa Romeo, das auf den Talfahrten zwischen Umbrien und der Toskana stark beansprucht wurde, war im Handumdrehen wieder flott. So kamen wir nach der Überquerung der legendären Pässe von Futa und Raticosa in der Emilia an – dem Land der Motoren, in dem uns die große Anteilnahme des Publikums stets das Herz höher schlagen lässt.“
Arrivederci Roma
Die 1000 Miglia grüßt die Hauptstadt früh am Morgen. An Wärme mangelt es hier nicht: Die sommerliche Hitze überträgt sich auf das begeisterte Publikum. Zu den vielen kleinen, volkstümlichen Wundern, die der „Freccia Rossa“ zugeschrieben werden, gehört ihre einmalige Fähigkeit, den morgendlichen Verkehr auf der römischen Stadtautobahn Grande Raccordo Anulare zum Stehen zu bringen. Denn die Leidenschaft ist derart groß, dass alle Autofahrer eine Pause von ihren täglichen Pflichten einlegen, um sowohl das rollende Museum als auch den Konvoi mit den aktuellen Serienfahrzeugen von Alfa Romeo zu bewundern. Unter ihnen sticht die Giulia GTAm in der Lackierung „Verde Montreal“ hervor, die oft durch Hupsignale aufgefordert wird, ihre 540 PS zu entfesseln.
Das höchste der Gefühle, wenn es um Autos geht
Die Verde Montreal-Lackierung ist eine Hommage an das 1970 präsentierte Coupé, dem wiederum ein Concept vorausgegangen war, welcher bereits einige Jahren zuvor für Aufsehen gesorgt hatte. Der Alfa Romeo Montreal hat eine einzigartige Geschichte: Er verdankt seinen Namen und seine Konzeption einer Einladung der Organisatoren der Weltausstellung von 1967 (Expo) nach Montreal, Kanada. Alfa Romeo, der einzige anwesende Hersteller, war zu der Veranstaltung eingeladen worden, um die Welt des Automobils als Synthese von technologischer Innovation und Design zu repräsentieren. Der Prototyp wurde auf der kanadischen Messe ausgestellt und stand sinnbildlich für die „Verkörperung sämtlicher Wünsche der Menschen von heute in Bezug auf Autos". Eine ungeheure Verantwortung und große Ehre für den Konstrukteur mit der Schlange im Logo – und ein Konzept, das Ingenieure und Designer stets aufs Neue inspiriert.
Das Grün der GTAm, das Weiß des GTA Trofeo und das Rot der 1000 Miglia: eine Umarmung der Tricolore
Der Abschied vom Lazio war unvergesslich: nach dem spannenden und landschaftlich äußerst reizvollen Zeitfahren in Baschi – die Straßen laden dazu ein, jede einzeln Kurve stilvoll in Angriff zu nehmen – dann die Passage zum Dom von Orvieto. Im Schatten dieses Meisterwerks der gotischen Kunst gelang eine herzliche Umarmung mit dem Publikum, voll echter Spontaneität und begleitet von dem unwiderstehlichen Lachen der Kinder mit ihren Zahnlücken: Die Sommerferien stehen ins Haus, und dieser Vormittag gehört ganz der Karawane, für die sie eifrig die 1000 Miglia-Fahnen schwenken.
Vom Prato nach Prato
In Arezzo, das der erste Vorkriegswagen um 13.30 Uhr erreichte, nahm man das Mittagessen im Prato ein, einer smaragdgrünen Anlage zwischen dem Dom und der Medici-Festung, und der älteste Park der Stadt. Nach einer wohlverdienten Pause fand auf der Piazza Grande die Zeitkontrolle statt. Die Gruppe war wieder vereint und machte sich bereit für den 9. Abschnitt, der in Prato endet, wo der erste Wagen dann auch kurz vor 16 Uhr nach dem Zeitfahren von Radda in Chianti eintraf. Heute begann die Fahrt bereits vor Sonnenaufgang. Bologna ist nur noch einige Stunden entfernt, doch ein aufregender Moment steht bevor: die Überquerung der historischen Pässe Futa und Raticosa.
Die Sonne sinkt, die Alfa Romeo-Leidenschaft steigt
Es ist zwar schon spät, aber immer noch säumt das Grand-Prix-Publikum die Straßen, gebannt vom Anblick der zahlreichen Wagen. Mitfiebernde Zuschauer fassen in ihren Handbewegungen den Wunsch zusammen, die Fahrer zu Höchstleistungen anspornen zu wollen. Fahrer, die nach fünfzehn Stunden die Grenze zum Heldentum überschritten haben: Die Gesichter der Besatzungen sind angespannt und sonnengebräunt, denn viele Autos haben kein Verdeck, und die Fenster der anderen schirmen die Strahlen nicht ab. Doch nun geht die Sonne unter, und die Strecke bis zur Piazza Maggiore wird wieder flach: Dieses zeitlose Rennen endet gegen Mitternacht im Herzen des mittelalterlichen Bologna.