Der 525 SS gilt zu Recht als eines der schönsten italienischen Autos der Vorkriegszeit und hat zahlreiche Erfolge in Eleganz-Wettbewerben erzielt.
Zwischen den 20er und 30er Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg, kehrten in die westliche Welt Optimismus und Unbeschwertheit zurück. Neue Stile und Trends tauchen in der Kunst- und Designszene auf: Der Jugendstil entwickelt sich zum Art Déco, der auch die aufstrebende Welt des Automobils einbezieht. Ein Beispiel für diesen neuen Trend ist der elegante Fiat 525 mit 6 Zylindern aus dem Jahr 1928. Mit einem Spitzenmodell in mehreren Versionen wurde der neue Fiat den unterschiedlichen Anforderungen des Marktes gerecht: prächtige Limousine oder Torpedo, beide mit 7 Sitzen, oder kompakt und sportlich mit der Bezeichnung 525 S.
Für die Coppa delle Alpi (dt. Alpenpokal) im Sommer 1929, einem der wichtigsten Wettbewerbe der damaligen Zeit, meldete Fiat gleich drei leichter gebaute und verbesserte 525 an, mit den Piloten Nazzaro, Salamano und Pastore am Steuer. Für diese Fahrzeuge wurde erstmals die Bezeichnung Doppel-S für die Sport Supercompressa-Version (dt. super-verdichtet) verwendet, so genannt wegen des höheren Verdichtungsverhältnisses des Motors. In der Presse von damals war zu lesen, wie der Fiat 525 SS in der Lage war auf den Pässen Pordoijoch und am Jaufen eine verblüffende Durchschnittsgeschwindigkeit von über 50 km/h zu halten.
Das leichtgewichtige Fahrgestell und die stärkere Motorisierung zogen die Aufmerksamkeit des Designers Mario Revelli di Beaumont auf sich, der als erster freiberuflicher Designer in der Geschichte des Automobils gilt, als Vorläufer einer professionellen Figur, die sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg verbreitete. Anfang 1929 arbeitete Revelli bei Fiat als Berater der Abteilung Sonderkarosserien. Er war beeindruckt von der auf dem Pariser Automobilsalon zu sehenden zweifarbigen Lackierung eines Auburn Speedster und ließ sich davon bei der Entwicklung der neuen Karosserie des 525 SS inspirieren. Das Auto kam bei der Chefetage von Fiat an, die sofort die Produktion eines Prototypen in Auftrag gab.
Dank einem auf 5,9:1 gebrachten Verdichtungsverhältnis, einem Motor mit 6 Zylindern in Reihe von 3739 cm3, der von 68,5 PS bei 3200 U/min. auf 88,5 PS bei 3350 U/min. wechselte, konnte der FIAT 525 SS die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Das Bremssystem wurde ebenfalls deutlich optimiert, um eine bessere Kontrolle beim Einsatz für sportliche Zwecke zu gewährleisten.