Der Fiat X 1/9 ist ein kompakter Zweisitzer in Targa-Bauweise mit Mittelmotor und Nachfolger des Fiat 850 Spider. Der Wagen hatte in Amerika sehr schnell Erfolg, auch dank dem sportlichen und typisch italienischen Design dieses Zweisitzers mit intelligent eingefügten Sicherheitsmerkmalen.
Ende der 60er Jahre wurde die Sicherheit der Fahrzeuge schon bei der Planung zu einem immer wichtigeren Thema. Die von Fiat gesammelten Erfahrungen, die sich nicht nur auf Konzeptfahrzeuge des ESV-Programms bezogen, veranlassten die Designer, auch bei offenen Wagen mehr auf Sicherheitselemente zu achten. Die Anforderung, auch beim Fahren mit offenen Autos mehr Sicherheit zu haben, wurde aus verschiedenen Ländern, insbesondere den Vereinigten Staaten, immer lauter.
In diesen Jahren entwarf Marcello Gandini, ein begnadeter Autodesigner der Carozzeria Bertone, der unter anderem auch der Schöpfer des Alfa Romeo Montreal und des Lancia Stratos war, den Prototypen eines kompakten zweisitzigen Spiders mit Mittel-/Heckmotor von Fiat, der mit einem Überrollbügel ausgestattet war.
Der ikonische Fiat 850 Spider musste durch einen leistungsstärkeren Wagen ersetzt werden. Da bildete der von Bertone entworfene Prototyp eine perfekte Ausgangsbasis. Um ausreichend Leistung zu bieten, fiel die Wahl auf den hervorragenden Motor des Fiat 128 Rally, einem 1300 mit 75 PS. Trotz der abweichenden Architektur konnten andere Komponenten des Fiat 128 übernommen werden, wie die vier Scheibenbremsen und die vier Einzelradaufhängungen. Diese Bauteile wurden Teil des kompakten Targa mit dem intern verwendeten Projektnamen X 1/9, der schließlich als Modellnamen blieb.
Der Fiat X 1/9 entstammte ebenfalls der Idee von Chefdesigner Gandini und zeichnete sich durch die originelle Keilform der Frontpartie aus. Der kompakte Fahrgastraum ging in den Kofferraum über, der mit einem abfallenden Heck endete. Ein hervorstechendes Merkmal waren die Klappscheinwerfer und der mit zwei Anschlagpuffern geteilte Stoßdämpfer, der den Mittelteil frei ließ. Der tiefsitzende Kühlergrill folgte der oberen Neigung in der entgegengesetzten Richtung, während unter dem Lufteinlass, der den Wasserradiator belüftete, ein breiter Spoiler in Wagenfarbe saß. Der Kofferraum war so konzipiert, um das abnehmbare Hardtop-Dach und die Batterie aufzunehmen.
Das kompakte Cockpit bot nur Platz für zwei Sportsitze mit integrierter Kopfstütze. Die Instrumententafel war in Rechtecke unterteilt: von den Lüftungsdüsen bis zum Armaturenbrett mit den Rundinstrumenten, während die Mittelkonsole die klassischen Fiat-Schalter und die vertikal angeordneten Schieber für Gebläse und Heizung aufwies. Außerhalb des Fahrgastraums, hinter Fahrer und Beifahrer, befanden sich der Reihe nach: ein kleines Heckfenster in der Mitte des Überrollbügels, unter dem der Kraftstofftank und das Reserverad vertikal angeordnet waren. Dann folgte der Motor in Querposition, der mit dem Vierganggetriebe verbunden war, wobei das Getriebe auf die Räder ausgerichtet war, und außer der Mechanik ein weiterer Kofferraum, der das dritte Volumen horizontal abschloss. Wie auch an der Frontpartie war der Stoßfänger in zwei Teile geteilt, die in Höhe des Nummernschildhalters mit den Gummipuffern endeten.
Die Präsentation vor der Fachpresse erfolgte im November 1972. Die ideale Kulisse für einen derart originellen und sportlichen Kleinwagen war die Strecke in den Madonien, die historische Rennstrecke der Targa Florio, die sich auf den kurvenreichen, aber sonnenbeschienenen Straßen Siziliens windet. Der Fiat X 1/9 fand Anklang sowohl in Bezug auf die Ästhetik, die Originalität der stromlinien- und keilförmigen Karosserie, als auch auf die Ausgewogenheit des Fahrwerks und die hervorragenden Leistungen. Bei der Pressekonferenz zur Präsentation des Fiat X 1/9 unterstrich Ingenieur Luigi Zandonà von der Abteilung Automotive Experience, dass der Fiat X 1/9 auf den internationalen und insbesondere den amerikanischen Markt ausgerichtet sei.